Sommermärchen ohne Happy End

Poseidons Masters verpassen Sprung aufs Podest. Zweimal Platz 4 bei der Senioren-WM in Budapest 

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Feiernde Fans auf den Fanmeilen, ausverkaufte Stadien, hochsommerliche Temperaturen und auf den Fernsehkanälen läuft nonstop Sport. Was Poseidons Wasserballer vergangene Woche in Budapest erlebten, war nicht ein Revival der Fußball-WM, sondern die Senioren-Weltmeisterschaft im Schwimmen, Springen und Wasserball in Ungarns Hauptstadt. Die Stadt an der Donau präsentierte sich den über 3000 Aktiven und Fans als hervorragende Gastgeberin, die die Leistungen der Masterssportler honorierte. Ungarn gilt als Schwimmsport-verrückt. Doch woran liegt das? Die berühmten Thermalquellen spielen eine Rolle, aber auch die üppige staatliche Sportförderung für Schulen und Vereine. Ungarn hat eine uralte Wasserliebe, große Thermalwasserreserven. Allein Budapest hat mehr als 100 warme Quellen und beinahe 50 Bäder erwarten die Einheimischen und Gäste. Im Wasserball spielten 120 Teams aus aller Welt auf der in der Donau gelegenen Margareteninsel um die Medaillen. Eine Woche wurde in sieben Becken des Alfréd-Hajós-Schwimmstadions von morgens bis in den späten Abend in den Altersklassen von 30+ bis 70+ gespielt. Die Eidelstedter Oldies sprangen mit zwei Teams ins Wasser. Die über 65-jährigen als Vize-Weltmeister von 2015 in Kazan (Russland) und erstmals die über 70-jährigen. Nach einer erfolgreichen Gruppenphase wurde die Chance auf eine Wiederholung des Endspieleinzugs knapp verpasst. In zwei packenden Kämpfen verloren beide Mannschaften ihr Halbfinale mit nur einem Tor. 4:5 in der AK65 gegen JK Tallinn aus Estland und 2:3 in der AK70 gegen Cockatoos Perth aus Australien. Knapper geht es nicht, mit etwas mehr Konzentration im letzten Viertel wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen. Die Enttäuschung war groß, die Kräfte aufgebraucht und so endeten die Spiele um Bronze mit dem undankbaren vierten Platz. Die Niedergeschlagenheit war schnell verflogen, die positiven Eindrücke bei diesen Weltmeisterschaften bleiben. Beide Mannschaften haben bereits ein neues Ziel! Die Europameisterschaft im kommenden Jahr im slowenischen Kranj. Wasserballzauber in der Arena Ungarns Dreamteam begeistert die Massen Höhepunkte der Senioren-WM waren jeden Abend die Auftritte des „Millennium“-Teams mit Ungarns Superstars der „goldenen Generation“. Die heute über 40-jährigen zeigten vor 5000 begeisterten Zuschauern im Schwimmstadion, dass sie auch fast 10 Jahre nach ihrer dritten olympischen Goldmedaille in Folge nichts verlernt hatten. Jeder Gegner wurde vor laufender Fernsehkamera des ungarischen Sportsenders „Digisport“ mit Kunststücken regelrecht versenkt. Auch Hamburgs Wasserballsenioren genossen die abendlichen Leckerbissen der 15 ehemaligen Nationalspieler. Viele Anwesende ließen sich von dem Auftritt der langjährigen Wasserballheroen regelrecht verzaubern, so auch die Frauen des deutschen Meisters ETV Hamburg, die bei der WM den fünften Platz in der Altersklasse 30+ holten. Die ETV-Damen ließen sich voller Stolz die Gelegenheit zu einem Foto nicht nehmen.