Am Freitag um 14 Uhr endeten die Vorrundenspiele der Masters EM. Nach kurzer Pause folgten um 15.30 Uhr die ersten Platzierungsspiele. Am gestrigen vierten Wettkampftag gab es 16 Partien in zwei Becken, wobei zwei Spiele auf Messers Schneide standen und mit nur einem Tor Unterschied jeweils 6:5 ausgingen.
Bei Sonnenschein und tollem Wasserballwetter stand heute zum Abschluss der Vorrundenspiele die Altersklasse 30+ der Männer im Fokus. Hier spielten vier Mannschaften zeitgleich in beiden Becken gegeneinander und es ging darum, wer in das morgige Finale einziehen (nämlich Platz 1 und 2 der Vorrunde) und wer ‘lediglich’ um Platz 3 spielen würde (Platz 3 und 4 der Vorrunde).
Der SC Neustadt kam dabei gegen Rapid Bukarest nicht über ein Unentschieden hinaus. Das 4:4 bedeutete den 3. Platz für SC Neustadt nach den Vorrundenspielen. Bester Werfer der Partie war Stephan Kopani, zuletzt Bundesligaspieler bei SGW Leimen/Mannheim mit drei Treffern. Es ist sein erster Masters EM-Auftritt überhaupt.
Im anderen Spielbecken besiegte Aquatico Lviv aus der Ukraine SV Poseidon Hamburg mit 6:2 Toren. Der Gast aus der Ukraine hatte auch den besten Schützen in ihren Reihen: Oleh Dobush schockte die Poseidonen mit einem lupenreinen Hattrick. Er schoss drei Tore innerhalb von knapp fünf Minuten. Poseidon hatte drauf keine Antwort und wirkte müde. Kein Wunder nach mehreren kraftraubenden Spielen.
Außerdem konnten die Hamburger im gesamten Spiel lediglich eine von sieben Überzahlmöglichkeiten nutzen. Das war zu wenig um die eingespielten Ukrainer in die Bredouille zu bringen. Dank des Unentschieden zwischen Neustadt und Bukarest stehen beide Mannschaften (mit je 9 Punkten) im morgigen Finale (19 Uhr), wobei beide die gleiche Tordifferenz haben. Lviv hat kurioserweise genau ein Tor mehr geschossen und steht deswegen vor Poseidon. Morgen zählt es dann. In der Neuauflage im Finale gibt es die Möglichkeit zur Revanche.
SV Cannstatt besiegte in der Altersklasse 60+ vor den Augen zweier Fernsehteams und zahlreicher Journalisten Poseidon Hamburg mit 5:3 und zog mit diesem wertvollen Sieg in das morgige Finale ein. Dort trifft Cannstatt um 16.15 Uhr auf Handwerk Magdeburg, die ihr letztes Spiel souverän mit 7:3 gewannen. Im Spiel um Platz 3 treffen SV Poseidon Hamburg und VK Kupele Piestany aufeinander (Samstag, 11.30 Uhr).
Ein hochemotionales Italienisch-Türkisches Duell gab es am Nachmittag im Spiel um Platz 3 der Altersklasse 45+. Zu keiner Zeit gelang es einer Mannschaft sich mit mehr als einem Tor abzusetzen – es war brisantes Match, das alle Spieler geradezu besessen führten. Die Zuschauer heizten das Ganze kontinuierlich weiter an, der römische Trainer bekam eine gelbe Karte, der Römer Andrea Nisi wurde des Feldes verwiesen (mit Ersatz), und es kam sogar zu leichten Handgreiflichkeiten einzelner Zuschauerinnen. Es war wirklich alles dabei was zu einem EM Spiel gehört.
Insgesamt war es ein faires, äußerst sehenswertes Spiel. Nach regulärer Spielzeit stand es 4:4 – es musste in die Verlängerung gehen. Da folgten dann nochmal ganze acht (!) Tore. Izmir gewann die Verlängerung schließlich mit 6:2 Toren. Was den Türken vorher nicht gelang, schafften sie jetzt und schossen gleich zu Beginn drei Tore hintereinander. Dank des längeren Atems sicherten sich die Türken den 3. Platz in der Altersklasse 45+. Im Finale wird es dann zu einem Ukrainisch-Russischen Duell kommen, mit der Begegnung Dynamo Masters Moskau gegen WPC Kiew (Samstag, 17.30 Uhr).