Poseidon im Finale der Masters WM

SV Poseidon - Perth Cockatoos 5:4 (0:1, 2:0, 3:1, 0:2) 
 

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12.45 Uhr Mannschaftsbesprechung im Hotel.

Coach Lüdecke hat noch einmal ausdrücklich auf die Wichtigkeit der Doppeldeckung des gegnerischen Centerspielers hingewiesen. Der Spieler vor dem Center darf seine Position nicht zu früh verlassen. Sonst ist das Ganze witzlos. Wichtig sei weiterhin sich gegenseitig zu helfen und seine Mitspieler in der Verteidigung zu unterstützen.

Starting-Seven: Ekkehard Kienemann, Kalle Fischer, Roland Czeche; Dirk Cohrs, Wolfgang Richter, Holger Roehl, Frank Hesbacher. Also unverändert zu allen bisherigen Spielen.

Unmittelbar vor unserem Spiel hat sich der SV Cannstatt mit 9:6 für das Finale qualifiziert. Glückwunsch.

Das erste Anschwimmen konnten die Australier für sich verbuchen. Und schon einer der ersten australischen Angriffe brachte uns die erste Unterzahl. Kalle Fischer war der Betroffene. Die Cockatoos nutzten diese Überzahl zur frühen 0:1 Führung durch ein Anspiel von Position 4 auf 3. Kein schöner Beginn. Die erste Überzahlsituation hat dann Holger Roehl für den SVP erkämpft. Was die Australier bei ihrem Führungstreffer vorgemacht haben wollten wir dann kopieren. Dirk Cohrs (Position 4) spielt Wolfgang Richter (Position 3) mit einem kaum verwertbaren Pass an, den Wolfgang noch versucht in Richtung Tor zu lenken. Der Ball konnte aber leicht vom Torwart gehalten werden. Auch wieder so eine Situation auf die in der Mannschaftsbesprechung eingegangen wurde und über die ausdrücklich gesagt wurde, dass wir so nicht spielen wollen. Ist wohl noch nicht bei allen angekommen. Mitunter soll einfaches Zuhören helfen. Als nächstes sind wir durch Ablauf der Angriffszeit unseres Gegners wieder in Ballbesitz gekommen. Der Angriff brachte aber nichts zählbares ein.

Nachdem Kalle Fischer in der Centerverteidigung den Ball erkämpft hatte wurde der Angriff zügig nach vorn getragen. Auch das Anspiel auf Holger Roehl hat gepasst, nur dieses Mal hatte der Schiedsrichter etwas dagegen und will gesehen haben wie Holger sich von seinem Gegenspieler abgedrückt haben soll. Lange konnten die Australier den Ball aber nicht in ihren Reihen halten. Frank Hesbacher hat den nächsten Pass antizipiert und den Ball abgefangen. Leider brachte auch dieser Angriff keine Veränderung auf der Anzeigetafel. Es blieb beim unbefriedigenden 0:1. Auch eine Überzahlsituation brachte keine Veränderung, denn der von Holger Roehl geschossene Ball klatschte an die Latte. Den nächsten Angriff in Richtung australisches Tor initiierte Roland Czeche mit einem Ballgewinn als Centerverteidiger. Das Anspiel auf unseren Center war gut, Holger Roehl hatte sich eine gute Schussposition erkämpft, konnte den Ball aber nicht unterbringen. Er „schipperte“ auf der Linie wie ein Ozeanriese bis ihn der Torwart aufnahm. Schade. Beim Zurückschwimmen entschieden die Schiedsrichter auf Hinausstellung von Holger Roehl. Somit war das 1. Viertel beendet in dem wir erstmals kein Tor erzielen konnten.

Das 2. Viertel begann – nach verlorenem Anschwimmen unsererseits – mit einem Stürmerfoul der Cockatoos. Jetzt sollte endlich der Ausgleich her. So kam es dann auch. Mit schöner Leistung im Center hat sich Holger Roehl eine gute Position verschafft, die er dann auch zum 1:1 nutzen konnte. Auch das zweite Tor für den SVP sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach einer Hinausstellung – Wolfgang Richter war gefoult worden – schloss Frank Hesbacher nach gutem und schnellem Pass von Holger Roehl von Position 2 aus zum mittlerweile verdienten 2:1 ab. Jetzt endlich nahm unser Spiel etwas an Fahrt auf. Die Helden waren wohl ein bisschen müde, bisher. Holger Roehls Rückhand konnte der Torwart zur Ecke abwehren, der 7-m Distanzschuss von Frank Hesbacher klatschte an die Latte. Dieses muntere Treiben wurde durch die Hinausstellung von Wolfgang Richter dann leider unterbrochen. Jedenfalls vorerst. Roland Czeche fing einen Pass der Australier ab und leitete den schnellen Konter mit einem Pass auf den los geschwommenen Frank Hesbacher ein. Frank selbst bewies gute Übersicht beim Pass auf Dirk Cohrs, der den Ball gut annehmen konnte und aus der Drehung auf das Tor schoss. Leider wurde dieser gute Angriff nicht belohnt, denn der Torwart konnte halten. Es bleibt aber trotzdem ein schöner Angriff.

Die nächste Unterzahl (Roland Czeche) war dann die am einfachsten zu spielende im bisherigen Turnierverlauf. Die Gegner konnten sich nicht entscheiden wer den fälligen Freiwurf ausführen sollte. Das ging so lange, bis der Schiedsrichter das Spiel umdrehte und wir wieder in Ballbesitz waren. Die nächste Überzahlsituation führte auch zu unserem ersten Time-Out. Der Coach wies noch einmal die Positionen an, die zum Torerfolg führen sollten. Nach einem langen Pass von Position 1 auf 4 (soll ja eigentlich nicht gemacht werden ;-)) konnte Roland Czeche den Ball nicht sofort kontrollieren, deshalb kam sein Schuss auf die kurze Ecke etwas zu spät, so dass der Torwart parieren konnte. Den abprallende Ball konnte Dirk Cohrs für uns sichern und Roland Czeche somit eine zweite Möglichkeit zum Torerfolg erhalten, aber auch dieses Mal konnte der Torwart nicht überwunden werden. Schade. Den nächsten schnellen Konter über den gehaltenen Ball von Ekkehard Kienemann, dem Pass auf Frank Hesbacher und die schnelle Weiterleitung auf Holger Roehl unterbanden leider die Schiedsrichter, warum war eigentlich niemanden so richtig klar geworden. Somit stand es zum Seitenwechsel 2:1 für den SV Poseidon Hamburg.

Beim Anschwimmen zum dritten Viertel war Frank Hesbacher zwar als erster am Ball, leider war sein Rückpass nicht weit genug, so dass der Australier doch noch an den Ball kam. Das Unterzahlspiel, Rüdiger Bähr war rausgestellt worden, überstanden wir schadlos, weil unser Goalie wieder einen Schuss aus kurzer Distanz parieren konnte. Dafür konnten wir unser nächstes Überzahlspiel besser nutzen. Wieder ein langer Pass von 1 auf 4 (eigentlich verboten!) Roehl auf Hesbacher. Frank hat den Ball schnell verwandeln können. Neuer Zwischenstand 3:1. Jetzt war unser Spiel gut anzusehen. Schnell nach vorne, gute Bewegung insgesamt, viele Torabschlüsse. Der ein oder andere Ball hätte ruhig im Tor landen können. Das war zu diesem Zeitpunkt auch der einzige Makel, der fehlende Torerfolg. Die nächste Hinausstellung für unseren Gegner war mit Ansage, im wahrsten Sinne des Wortes. Holger Roehl hatte sich schon einige Zeit mit dem Positionskampf im Center abgemüht. Es kam aber leider kein Ball. Den forderte Holger dann mit den Worten: „Ich brauch den Ball!“ Und? Anspiel, und zack, Rausstellung. Wie vorher angesagt. Roland erzielte von Position 4 dann das 4:1. Eigentlich keine ideale Schussposition, wenn er reingeht, wie in diesem Fall, ist es gerade noch gut. Geht er nicht rein, dann gibt´s Feuer vom Coach. Dann ging der Spielfluss leider wieder etwas verloren. Mir persönlich haben es sich die Schiedsrichter in dieser Phase ein bisschen einfach gemacht und bei jeder Kleinigkeit auf Stürmerfoul entschieden und das Spiel in die andere Richtung geschickt. Außerdem machte sich in unserem Spiel auch wieder eine gewisse Unkonzentriertheit bemerkbar. Dann kommt so ein zerfahrenes Spiel zu Stande. Es sollte dann doch noch das 5:1 fallen. Nach einem Pass von Rüdiger Bähr auf Roland Czeche wuchtete dieser den Ball mit der Rückhand über den Kopf des Torwarts ins Tor. Schönes Ding. Beruhigend? Denkste. Denn fast im Gegenzug konnte Cockatoos den Anschlusstreffer zum 5:2 erzielen. Ein schöner Distanzschuss aus 7 – 8 Metern, genau ins Dreieck. Absolut unhaltbar.

Das letzte Anschwimmen in diesem Spiel gewannen abermals die Cockatoos. Die anschließende Unterzahl brachte nichts entscheidendes, weil unser Torwart wieder nicht überwunden werden konnte. Im Gegenzug konnte Holger Roehl den Ball leider nicht richtig greifen und so ist er ihm aus den Fingern gerutscht. Man hätte aber auch Freiwurf pfeifen können, Herr Schiedsrichter. Was bisher eigentlich ganz gut funktioniert hat, war die Doppeldeckung des Centerspielers der Australier. Mit einem Mal funktioniert sie aber nicht mehr, weil der vordere Spieler seine Position zu früh verlässt. Das war doch in der Mannschaftsbesprechung ausdrücklich angesagt worden. Das verstehe wer will. Bei der nächsten Überzahlsituation haben wir fast die gesamten 20 Sekunden benötigt um unsere Aufstellung zu finden. So blieb kurz vor Ablauf der Strafzeit nur ein Schuss von Holger Roehl von außen, mit dem der Torwart aber keine Mühe hatte.

Der nächste australische Angriff sorgte dann ein bisschen für Herzklopfen, denn der Ball ging an den Pfosten. Den abprallenden Ball konnte wir uns aber sichern. Wir brauchen wieder zu viel Zeit im Spiel nach vorn. Die 35-Sekunden-Uhr nähert sich unaufhaltsam der NULL. Anstatt den Ball in die Ecke zu werfen, wie gefordert, wird weiter rumgedaddelt. Es ist nur noch zum Haare raufen. In dieser Situation kassiert unser Abwehrrecke Kalle Fischer auch noch den 3. persönlichen Fehler und darf für den Rest des Spiels nicht mehr teilnehmen. Die Überzahl nutzen die Aussies zum 5:3. Eigentlich ein überlegenes Spiel unserer Mannschaft und jetzt wird es doch noch mal eng? Und wie eng, sollte erst noch kommen. Denn kurz vor Schluss kassieren wir noch einen 5-m Strafwurf, von Dirk Cohrs verursacht. Stramm und platziert geschossen brachte er den Cockatoos den Anschlusstreffer zum 5:4.

Gut, dass kurze Zeit später das Spiel beendet war. Wir sind also den Cannstättern ins Finale gefolgt. Ein rein deutsches Endspiel. Schön.
Torschützen: Holger Roehl 2, Roland Czeche 2, Frank Hesbacher 1 Treffer.


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