Mit Kampf und Glück zum 2. Sieg

SV Poseidon Hamburg - Perth Cockatoos  7:6 (4:2; 0:2; 2:1; 1:1) 

,
5. Tag
28.07.2014 14:00 h Ortszeit

SV Poseidon Hamburg - Perth Cockatoos – 28.07.2014 - 14.00 Uhr Ortszeit 7:6 (4:2; 0:2; 2:1; 1:1)

Das Wetter in Montreal war den ganzen Tag über schlecht. Es regnete ohne Unterlass.

Die Spielbesprechung hat um 12.00 Uhr im Hotel stattgefunden. Coach Lüdecke hat das gestrige Spiel noch kurz resümiert. Was war gut, was können wir besser machen. Wir können mit Selbstbewusstsein ins Spiel gehen.

Starting-Seven: Ekkehard Kienemann, Wolfgang Richter, Frank Hesbacher, Roland Czeche, Kalle Fischer, Dirk Cohrs, Holger Roehl.

Das erste Anschwimmen hat wieder Frank Hesbacher gewonnen. Poseidon baut das Spiel in Ruhe auf. Den ersten Angriff hat Frank mit einer Rückhand selbst abgeschlossen, leider ohne zählbaren Erfolg. Im Gegenzug die erste Hinausstellung gegen den SVP, Dirk Cohrs muss für 20 Sekunden das Feld verlassen. Die Cockatoos können diesen Vorteil nicht nutzen und treffen nur die Latte. Dann die erste Überzahl für unsere Mannschaft. Wolfgang Richter trifft nur die Latte, den Abpraller kann Frank Hesbacher wieder zu Wolfgang spielen. Dieses Mal macht er es besser und bringt unsere Farben mit 1:0 in Führung.

Im Gegenzug kann Ekkehard Kienemann mit einer guten Parade den Ausgleich verhindern. Aus dem Gegenangriff entsteht dann das 2:0 für Poseidon. Das Überzahlspiel konnte Holger Roehl erfolgreich abschließen. Mal wieder eine 2:0 Führung und mal wieder der unnötige Anschlusstreffer zum 2:1. Dieses Mal konnte der Gegner nicht ausgleichen – wie im ersten Spiel – sondern der SVP hat durch Frank Hesbacher zum 3:1 nachgelegt. Vorausgegangen ist eine gute kämpferische Leistung von Dirk Cohrs, der den Ball zurück erkämpft hat und damit die Vorarbeit zum 3:1 legte.

Im nächsten Angriff geriet unsere Mannschaft in Unterzahl weil Holger Roehl das Feld verlassen musste. Aber für solche Sachen haben wir einen Torwart. Ekke konnte den Schuss parieren. Der anschließende Poseidon-Angriff wurde wegen eines Stürmerfouls unterbunden. Und on top kam eine Hinausstellung gegen Poseidon. Nach schönem Querpass erzielten die Cockatoos den 3:2 Anschlusstreffer von der Position 2. In diesem Fall wäre es wohl besser gewesen den Gegner zu attackieren, als auf den 2-m-Pfiff zu hoffen und anschließend den ausbleibenden Pfiff auch noch zu reklamieren.

Poseidon kam zur nächsten Überzahl, welche Coach Rolf Lüdecke sofort für die erste Auszeit nutze. Die Anweisungen wurden gut umgesetzt (man höre und staune). Nach einem klugen Anspiel von Holger Roehl auf Frank Hesbacher auf Position 2 ging der SVP mit 4:2 in Führung. Bis zur Viertelpause war nicht mehr viel Zeit. Dank einer bravourösen Parade rettete Ekkehard Kienemann die Zwei-Tore-Führung in die Viertelpause.

Das zweite Viertel begann wieder mit einem erfolgreichen Anschwimmen durch Frank Hesbacher. Leider ließ sich die Mannschaft bei dem Angriff zu viel Zeit, der Ball lag zwar im Tor, aber die 35-Sekunden Angriffszeit war schon verstrichen. Somit konnte Rolands Tor leider keine Anerkennung finden. Gerechterweise muss man sagen, dass die Entscheidung richtig war.

Bei der nächste Überzahl für den SV Poseidon wurde der Ball (endlich mal) zügig gespielt und auch abgeschlossen. Leider bekam noch ein verteidigender Spieler die Hand dazwischen, so dass der Ball übers Tor ging.

Im Gegenangriff musste dann Holger Roehl das Feld verlassen. Den Aufsetzer konnte nicht mal Ekke halten. Somit stand es nur noch 4:3 für uns.

Irgendwie war schon zu spüren dass die Mannschaft langsam begann zu „schwimmen“, also nicht im eigentlichen Sinne, sondern die Aktionen waren nicht so klar. In dieser Phase sicherte Kalle Fischer in der Centerverteidigung mehrfach den Ball. Sonst hätte es schon zu diesem Zeitpunkt leicht zum Unentschieden für den Gegner reichen können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Es folgte dann eine Unterzahl bei den Hamburgern, die den Umständen hier vor Ort wohl eher geschuldet war. Poseidon war im Angriff, hat sich (mal wieder) zu viel Zeit gelassen, die Angriffszeit war abgelaufen, das Signal erklang, der Schiedsrichter pfiff. So weit alles in Ordnung. Da allerdings zwei Spielfelder in einem Becken untergebracht sind, ist es für die Spieler sehr sehr schwierig die Situation immer richtig einzuschätzen. Leidtragender in diesem Fall war Roland Czeche, der Signal und Schiedsrichterpfiff nicht gehört hat, den Ball trotzdem noch spielte und deshalb regelkonform des Feldes verwiesen wurde. Als Folge konnten die Australier erstmals ausgleichen zum 4:4.

Der Schöpfer des Wortes „vogelwild“ muss sich ungefähr das vorgestellt haben, was Poseidon sich anschließend zusammen gespielt hat. Bis zur Viertelpause hatte die Mannschaft noch drei Mal (in Worten: drei!) die Möglichkeit, wieder in Führung zu gehen. Zwei der drei Möglichkeiten wurden kläglich – man muss es so hart schreiben – vergeben. Vor der letzten Überzahlsituation waren leider nur noch sechs Sekunden auf der Uhr, da wollen wir mal nicht allzu streng sein. Der Coach hat dann auch deutliche Worte in der Halbzeit gefunden.

Zum vorherigen Spielverlauf passte dann auch, dass Frank Hesbacher das erste Mal ein Anschwimmen nicht gewonnen hat. Wäre wichtig gewesen in Ballbesitz zu kommen, weil wir noch in Überzahl waren. Schade.

So ging es vorerst weiter. Selbst beim „stehenden“ Spiel kam es zu unerklärlichen Fehlpässen und sonstigen Ballverlusten. Es kam dann zu einer weiteren Überzahlsituation, die ein weiteres Mal nicht genutzt wurde. Als ob das alles nicht schon gereicht hätte, haben wir noch einen ungerechtfertigten 5-m-Strafwurf gegen uns erhalten. Viel fairer als Roland Czeche in dieser Situation kann man eigentlich nicht verteidigen.

Den Strafwurf hätte Ekke fast pariert. Er war dran, der Ball trotzdem drin. Mist. Unseren nächsten Angriff haben wir durch ein schlechtes Anspiel auf den Center wieder selbst hergeschenkt. Die nächste Unterzahl ließ dann nicht lange auf sich warten, es traf Roland Czeche und den zum dritten Mal. Also Feierabend für Roland.

Die nächste positive Aktion war dann ein uns zugesprochener 5-m-Strafwurf, der von Holger Roehl sicher zum 5:5 verwandelt wurde. Beim nächsten Angriff unseres Gegners erkannten die Schiedsrichter ein Stürmerfoul, der Poseidon schaltete schnell auf Angriff, welcher vom Gegner nur durch ein hinausstellungswürdiges Foul unterbunden werden konnte. Coach Rolf Lüdecke nahm sofort seine 2. Auszeit um die Mannschaft auf dieses wichtige Überzahlspiel einzustellen. Tja, gesagt ist nicht gleich getan. Wolfgang Richter und Rüdiger Bähr schießen auf den Torwart oder an die Latte, der Abpraller konnte auch nicht verwertet werden, aber immerhin blieben wir mit einer Ecke im Ballbesitz.

Kurze Zeit später erneute Überzahlsituation für unsere Mannschaft. Dieses Mal schien die Ansage aus der vorherigen Auszeit angekommen zu sein. Nach einem schönen Pass von Rüdiger Bähr erzielte Bernt Jacobs die erneute Führung zum 6:5. Einiges dauert eben ein bisschen, bis es bei allen angekommen ist und umgesetzt werden kann.

Wir gingen also mit einer Ein-Tore-Führung ins letzte Viertel. Der Coach appellierte erneut, den Ball ruhig und sicher laufen zu lassen, keine unnötig weiten Pässe zu spielen und volle Konzentration. Auf geht’s Poseidonen kämpfen und siegen.

Das letzte Anschwimmen gewann Frank Hesbacher. Poseidon dann erneut im Angriff und wieder in Überzahl. Den von Holger Roehl geschossenen Ball konnte der Torwart leider parieren, nichts war´s mit der erhofften Zwei-Tore-Führung, leider. Der Ausgleich zum 6:6 ließ nicht lange auf sich warten, der Rückhandwurf hätte konsequenter verteidigt werden müssen, allerdings hatte Kalle Fischer zu dem Zeitpunkt schon zwei persönliche Fehler und wollte wohl einen dritten noch nicht riskieren.

In dieser wichtigen Phase des Spiels konnten wir uns mal wieder auf unseren Goalie Ekke verlassen. Trotz Schmerzen in der Leiste hat er in dieser Phase das Unentschieden gehalten und die Mannschaft damit im Spiel. Unsere nächste Überzahlsituation haben wir dann ein weiteres Mal durch einen überhasteten Schuss von Dirk Cohrs von Außen vergeben. Irgendwie schien das der Startschuss für einen irren Schlussspurt in diesem Spiel. Das Spiel ging jetzt hin und her. Klare Aktionen waren auf beiden Seiten nicht mehr zu erkennen. Kalle Fischer erkämpft den Ball im Center, Frank Hesbacher trifft leider nur die Latte, der Gegner begeht ein Stürmerfoul und ist den Ball dadurch wieder los. Immer noch ein gutes Tempo in der Partie. Und zur Erinnerung: es ist ein Spiel der Altersklasse 65+. Was unserer Mannschaft zu diesem Zeitpunkt bei Ballbesitz wirklich gut gelang, war das Spiel ruhig aufzubauen und den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten. Die 35-Sekunden-Angriffszeit wurde fast vollständig ausgereizt.

Dann sollte sie doch noch kommen, die langersehnte Führung in diesem Spiel. Nach einem guten Anspiel auf unseren Center Holger Roehl konnte sich dieser im „Ringkampf“ gegen seinen Gegenspieler durchsetzen und den Ball überlegt in die lange Ecke legen. Führung 7:6. Ein tolles Tor.

Bis zum Schlusspfiff benötigten wir dann doch noch ein wenig Glück, denn wir gerieten erneut in Unterzahl und es war lediglich der Latte zu verdanken, dass der Ausgleich nicht gefallen ist.

Eine weitere Überzahlsituation unserer Mannschaft nutze der Coach für eine weitere Auszeit. Es waren noch 51 Sekunden auf der Uhr. 51 Sekunden. Ansage war: Überzahl und Angriff ausspielen, dann bleiben dem Gegner noch 16 Sekunden für den letzten Angriff. Gesagt. Und wieder nicht getan. Der Angriff wurde von Außen abgeschlossen und das bei einer Restspielzeit von 26 Sekunden. 26 Sekunden. Es kam wie es kommen musste, die Mannschaft war beim Zurückschwimmen ungeordnet und wir haben ´ne Rausstellung kassiert. Glücklicherweise konnte der Gegner diese Zeit nicht nutzen und somit stand das Endergebnis mit 7:6 fest und damit auch der zweite Sieg unserer Oldies.

Glückwunsch Jungs.

Torschützen: Holger Roehl 3, Frank Hesbacher 2, Wolfgang Richter und Bernt Jacobs jeweils 1 Treffer. Das komplette Logbuch finden Sie hier: http://www.walter-roscher.de/wb_wm_2014.html