LEN Masters Rijeka/Kroatien 2016

Aus der Sicht eines Spielers

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Erster Spieltag
Gleich der erste Spieltag brachte die Endspielgegner von Kasan 2015 zusammen. Auch schon mit vorentscheidend, denn wir wollten ins Finale. Es war das Spiel der vergebenen Chancen, dazu schlechtes Paßspiel, welches uns immer wieder in Hinterhand geraten ließ. Mühselig erkämpften wir uns zum 5:5, doch ein sehenswerter Treffer nur 1Sekunde vor Spielende brachte uns um das mögliche Remis. Ende 5:6 für H2O Pistani.

Zweiter Spieltag
Nach der doch enttäuschenden Niederlage gegen die Slowaken sollten nun die Finnen als Aufbaugegner herhalten, leicht verbessert in der Anfangsphase des Spieles, statt zunehmender Sicherheit, weitere Fehler beim Spielaufbau, beim Paßspiel, mangelhafte Chancenverwertung, so bleibt festzustellen, der 7:1 Erfolg verdeckte lediglich offensichtliche Mängel.

Dritter Spieltag
Mit Cannstatt 70+ sollte nun alles anders werden und wieder wurden die Erwartungen des Trainers, der mit gereisten Fans nicht erfüllt. Unser bislang schlechtestes Spiel in allen Belangen, ob nun diverse Überzahlspiele oder Strafwurf, alles vergeben. Der letzte Konter brachte dann das recht mühselige 5:3 für uns, aber auch die Gewissheit, kein Spiel ist ein Selbstgänger.

Vierter Spieltag
Nun hieß der Gegner Cannstatt, der Deutsche Meister, wenn er dann noch Chancen auf das Halbfinale haben wollte, musste er gegen uns unbedingt gewinnen. Bei uns Hamburgern merkte man eine deutliche Verbesserung an, setzten den Cannstättern eine starke Defensive entgegen und wenn sich dann doch Einschußmöglichkeiten boten, stand immer noch im Hamburger Tor - die Berliner Mauer - (O-Ton eines Cannstätters), welcher diverse Chancen vereitelte. Dieses 5:3 war hoch verdient, sollte für den letzten Gruppenspieltag Richtungsweisend sein. Nun fehlte uns nur noch ein Sieg, zumindest sollte uns ein Remis gegen die nicht überzeugend wirkenden Italiener ins Finale führen.

Fünfter Spieltag
Heute hatten wir es in der Hand. Zum Spiel nur ein Wort: KATASTROPHAL!!!

FINALSPIELTAG
Die Ansage des Trainers hatte die gewünschte, geforderte Reaktion der Mannschaft hervor gerufen. Endlich wurden die Hamburg trainierten Abläufe konsequent und was viel wichtiger war, mit Erfolg umgesetzt. Kompromisslos wurden die sich bietenden Torchancen genutzt und schnell wurde aus einem 1:0, ein 4:0. Zunehmend harmonisierte sich das Spiel, die hektischen und teilweise chaotischen Spielszenen der letzten Tage waren wie weggeblasen, vergessen. Die Verteidigung arbeitete gut abgestimmt, ließ nur sehr wenige Tormöglichkeiten der Süddeutschen zu. Cannstatt setzte nun alles auf eine Karte, forcierte das Angriffsspiel, kam zu einigen sehr guten Einschußmöglichkeiten, welche jedoch der Goalkeeper der Hamburger mit Superreflexen zunichte machte. Am Ende stand ein ungefährdeter 7:4 Erfolg der Hamburger an der Anzeigetafel und im Anschluß nach der Siegerehrung hing allen Spielern die verdiente und angestrebte Medaille am Hals. Dank an die Superfans, welche den weiten Weg an die Kroatische Küste gemacht hatten, die mit den Spielern Freud und Leid gleichermaßen teilen mußten. Minimalziel erreicht, leider hatten wir uns die Chance auf mehr selbst verbaut.