Ein Wettkampfbericht von Dietrich Schwandt
Statt nach Doha (Katar) zur WM der Masters zu fliegen, fuhren wir am 24.02.2024 nach Flensburg zu den 42. Internationalen Fördemasters. Wir, das sind Dieter Seifert, Glen Christiansen, Corinna (Coco) Stöver und ich (Bild 1). Na, so ganz aus freien Stücken haben wir ja nicht auf diese WM verzichtet, sportlich sind Glen, Dieter und ich aktuell zwar Europameister, aber es gibt finanzielle, politische und private Gründe, jetzt nicht in den Nahen Osten zu reisen. Unser Plakat „Flensburg statt Doha“ (Bild 2) wurde oft fotografiert und erfreute unseren Gastgeber, den Flensburger Schwimmklub von 1930.
Über Coco, Hamburger Masters Meisterin des Jahres 2021, über Dieter und mich wurde an dieser Stelle schon mehrfach berichtet, über Glen Christiansen aber nicht. Der „Junge Schwede“ - jung im Vergleich zu Dieter und mir - war 1980 Olympiaschwimmer für Schweden und blieb danach dem Schwimmsport treu. Als Trainer von vielen Leistungssportlern wie auch als Mastersschwimmer mit bisher 15 Masters WM Titeln war er sehr erfolgreich. Zurzeit trainiert er in Hamburg u.a. die Wettkampf- und Jugendgruppen des SV Poseidon und ist für die Trainingsplanung unseres Vereins zuständig. Ferner leitet Glen seit Jahren beliebte Schwimm-Trainingscamps auf Teneriffa. Und Schwimmen kann er immer noch hervorragend: Hier in Flensburg gewann er über die 3 Bruststrecken in der altersübergreifenden Wertung einen kompletten Medaillensatz mit Gold, Silber und Bronze (Bild 3). Wie er, konnte auch ich den kompletten Medaillensatz über 400 F, 50 B und 100 B mit nach Hause nehmen. Und der Spaß kam bei der Siegerehrung nicht zu kurz, als wir über unser 55-jähriges „Küken“ frotzelten (Bild 4).
Coco war hauptsächlich wegen der Lagen-Mix-Staffel angereist, die aber wegen einer Erkrankung leider ins Wasser fiel. Das tat zum Glück Ihrer Stimmung keinen Abbruch. Sie spornte uns ständig und lautstark bei den Wettkämpfen an. Und über 50 B belegte Coco als 10. von 35 Schwimmerinnen einen guten Platz im vorderen Drittel des Feldes. Übrigens gaben die ausländischen Vereine, 11 aus Dänemark, je einer aus England, Italien und von den Faröern Inseln, diesem Schwimmfest ein ausgeprägt internationales Flair (Bild 5).
Die beste Leistung des gesamten Wettkampfs zeigte mal wieder Dieter, der sich zum sogenannten Powerpokal angemeldet hatte und somit 14 von insgesamt 16 Wettkämpfen bestreiten musste. 14 Starts in nur 5 ½ Stunden, und dabei so unbeliebte Strecken wie Brust und 400 Lagen. Wer nun glaubte, dass Dieter nur ein etwas verschärftes Trainingsprogramm, neudeutsch HIT (High Intensity Training) bei den vielen Starts durchziehen würde, irrte gewaltig. Bei seinem 3. Start stellte er über 400 Lagen mit 06:50,65 Min. und bei seinem 6. Start über 50 Freistil mit 30,89 Sek. zwei neue deutsche Mastersrekorde in der AK 75 auf. Bis auf die Bruststrecken - für die waren ja Coco, Glen und ich zuständig - powerte er fast alle 14 Strecken Schlag auf Schlag superschnell durch.
Am Ende des Tages gewann Dieter altersübergreifend insgesamt 10 Medaillen (Bild 6). Dazu einen Glaspokal für die beste Leistung des Tages und den Powerpokal, einen faustgroßen, grünen „Smaragd“-Klunker (Bild 7, 8). Bei den 14 Wettkämpfen hat er 10762 Punkte gesammelt, das machen im Schnitt 777 Punkte pro Start, super Leistung Dieter. Die Stimmung war dementsprechend bestens (Bild 9).
Mit dem VW-Bus voller Trophäen fuhren wir entspannt nach Hamburg zurück - und Doha war kein Thema mehr.