Der Kapitän geht von Bord

Eine Wasserballära geht zu Ende 

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Mit nunmehr 75 Jahren hat der Mannschaftskapitän der Poseidon-Masters-Mannschaft Bernd Hornung seinen Rücktritt vom aktiven Wasserballsport bekanntgegeben. Eine beispiellose Ära geht damit zu Ende.

Horni, wie ihn seine Kameraden nennen, machte schon als Jugendlicher auf sich aufmerksam. Über Jahre war er Stammspieler der 1. Mannschaft des SV Poseidon Hamburg, wurde viele Male Hamburger und Norddeutscher Meister und nahm an verschiedenen Endrunden zur Deutschen Meisterschaft teil. Sein größter Erfolg im Herrenbereich war die Deutsche Vizemeisterschaft im Jahre 1966.

Nach seinem Abschied aus der ersten Reihe fand Horni schnell heraus, dass es ohne Wasserball nicht geht. Er überzeugte gleichgesinnte ehemalige Poseidonspieler und gründete die Mannschaft SV Poseidon Hamburg 3, die fortan für Jahre eine gewichtige Rolle in der Oberliga Nord spielten sollte.
Später dann wurde aus dieser Mannschaft die sog. „Fünfte“, die über Jahre hinaus in der Liga Hamburg erfolgreich war und dies vor allem bei den Masters. Heute spielen die jahrzehntelangen Weggefährten mit der 6. Mannschaft des SV Poseidon Hamburg in der Stadtliga. In dieser letzten Phase hat diese Truppe ein Durchschnittsalter von stolzen 70 Jahren.

Legendär auch die Reisen, die diese Mannschaft unter Führung von Bernd Hornung unternahm. Ob das Ziel Israel, Südafrika oder auch Singapur hieß – er war der Motor. Doch damit nicht genug. Die Mannschaft wollte jetzt auch an offiziellen Meisterschaften teilnehmen. Der Start war 1999 in Cannstatt. Auf Anhieb holten sich die Oldies des SV Poseidon die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse 50+. Neun weitere nationale Titel sollten folgen. Die größten Erfolge in der Mastersklasse aber waren der Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2002 in Neuseeland und die beiden Europameistertitel 2009 in Rumänien und 2013 in Budapest.

Schon nach seiner schweren Herzoperation dachte Bernd an Rücktritt. Aber wofür sind Mannschaftskameraden da? Sie überzeugten ihn, noch einige Jahre weiterzumachen, zwar mit halber Kraft, jedoch immer mit vollem Ehrgeiz. Nun ist es endgültig. Horni hängt seine Wasserballkappe Nummer 11 an den Nagel. Er kann voller Stolz auf seine sportliche Laufbahn zurückblicken.

Horni, du warst und bist ein fairer vorbildlicher Sportsmann. Als Kapitän hast du es geschafft, die Kameraden mit viel Diplomatie und Fingerspitzengefühl bei der Stange zu halten. Wir haben dir viel zu verdanken.

Walter Roscher
SV Poseidon Masters