26. Deutsche Meisterschaft im Masters-Wasserball

16. bis 18.06.2023 in Düsseldorf

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Vom 16. bis 18.06.2023 fand in Düsseldorf die 26. Deutsche Masters-Wasserball-Meisterschaft statt. Anlässlich des 125. Vereinsjubiläums hatte sich der Düsseldorfer Schwimmclub um die Ausrichtung beworben und den Zuschlag erhalten.

Etwas enttäuscht war ich von der Durchführung der Veranstaltung. Das man die Spieler der Mannschaften nicht namentlich vorstellen wollte, kann ich aufgrund des engen Zeitplanes noch nachvollziehen. Was ich erwartet habe, war eine Ansage welche Mannschaften sich im jeweiligen Spiel gegenüberstehen. Ebenso fehlte ein Ergebnisdienst und aktuelle Tabellen.

Die Krönung war dann, dass in einem unserer Spiele die Mannschaften auf dem Protokoll vertauscht wurden und dadurch ein falsches Ergebnis publiziert wurde. Dieses ist selbst den Schiedsrichtern und der Turnierleitung anscheinend nicht aufgefallen.

Genug gemeckert, kommen wir zum Sportlichen.

In diesem Jahr stand die Meisterschaft für den SVP unter keinem guten Stern. Schon etwas länger stand fest, dass uns Bernd Haase und Axel Becker nicht helfen können. Dazu gesellte sich kurzfristig noch Werner Naujokat. Das war´s aber noch nicht. Bernt Jacobs fühlte sich im ersten Spiel schon nicht wohl und konnte nur kurz eingesetzt werden. Im zweiten Spiel stand er gar nicht mehr zur Verfügung, bzw. nur im allergrößten Notfall. Somit hatten wir im zweiten Spiel nur noch einen Auswechselspieler zur Verfügung.

Da war es natürlich sehr schön unseren Freund Roland Czeche wieder in unserem Team begrüßen zu können, der bei seiner Rückkehr gleich zwei Tore beisteuerte.

Schon vor Turnierbeginn hat sich unser Stammtorwart Peter "Piet" Haarstick aufgrund der prekären Personallage bereit erklärt im Feld zu spielen, obwohl er das "überhaupt" nicht mag. Randnotiz: Mit drei Toren teilt er sich mit Gerhard Wohlers die mannschaftsinterne "Toptorjägerkrone". Insofern war gut, dass Ekkehard Kienemann wieder ins Training eingestiegen ist und der Mannschaft helfen konnte.

Wichtige Beiträge haben natürlich auch Wolfgang Lorenz, Dirk Cohrs und Hermie van Ophuizen geleistet, ohne sie wäre eine Teilnahme nicht möglich gewesen.

Nachdem sich die AK70+ des SVP im letzten Jahr in zwei Spielen nur hauchdünn mit einem um ein Tor besseren Torverhältnis gegen den SV Cannstatt durchsetzen konnte, hatten wir es in diesem Jahr gleich mit zwei Konkurrenten zu tun. Nach meiner Erinnerung hat der Düsseldorfer SC erstmals in dieser Altersklasse gemeldet. Erfahrungsgemäß ein sehr starker Gegner, gespickt mit ehemaligen National- und Bundesligaspielern. Zudem verfügen die Düsseldorfer mit dem Ungarn Miklos Hamori über einen herausragenden Centerspieler, der durch geschicktes drehen und vom Gegenspieler abdrücken zu zahlreichen Torchancen kommt.

Darauf hatten die Coaches Lüdecke und Ringling die Mannschaft eingestimmt und eine Doppeldeckung vorgegeben. Zudem sollten die Passgeber Wolf und Weeke daran gehindert werden ihre millimetergenauen Pässe auf den Center zu spielen.

Dieses Vorhaben war genau 24 Sekunden von Erfolg gekrönt. Dann erzielte Hamori auf Pass von Weeke das 1:0. Seit der Europameisterschaft letztes Jahr in Rom (Ostia di Lido) wissen wir ja, dass die Mannschaft es irgendwie mag oder braucht in Rückstand zu geraten.

Aber wir sind nun mal echte "Comebacker". Nach 1:30 Minuten Spielzeit wurde unser Center Gerhard Wohlers so gut angespielt, dass sein Gegenspieler sich nur mit einem Strafwurffehler zu helfen wusste.

Oh Schreck.
5-m Strafwurf
Ostia - Halbfinale der Europameisterschaft nur mit geringem Erfolg

Es bot sich niemand an, deshalb wurde entschieden Gerhard schießen zu lassen. Souverän zum 1:1 eingenetzt.

Danach passierte nicht allzu viel, beide Mannschaften neutralisierten sich, bis wir in Unterzahl gerieten und Düsseldorf zum 2:1 traf.

Eine Überzahl konnten wir dieses Mal nutzen und Helmut "Guschi" Plath hat für den Ausgleich gesorgt. 22 Sekunden vor Viertelende konnte sich Gerhard Wohlers erneut gut am Center durchsetzen und erzielte unsere erstmalige (und leider einzige) Führung. Vom 0:1 nach 24 Sekunden bis jetzt hatte unser Vorhaben Hamori in Doppeldeckung nahezu abzumelden ganz hervorragend funktioniert. Bis eben sechs Sekunden vor Viertelende, denn da hat er doch den Ausgleich zum 3:3 geschafft.

Dieser späte Ausgleich hat unserer Mannschaft enorm viel Selbstvertrauen geraubt. Im zweiten Viertel blieben wir ohne Torerfolg . Bis zur Spielminute 2:47 im dritten Viertel bauten die Düsseldorfer Tor um Tor ihre Führung mit einem 4:0 Lauf auf 7:3 aus.

Den Anschlusstreffer zum 7:4 machten die Düsseldorfer mit dem 8:4 wieder wett. Erneut Gerhard Wohlers erzielte den Treffer zum 8:5. Eine Minute später stellte Hamori (na klar) mit dem 9:5 den Endstand her.

Das Endergebnis ist zwar schade war aber - bei realistischer Einschätzung - zu erwarten.

Düsseldorfer SC vs. SV Poseidon Hamburg 9:5 (3:3; 2:0; 3:1; 1:1)
SVP Torschützen: Gerhard Wohlers 3; Helmut Plath 2

SV Cannstatt vs. SV Poseidon Hamburg 7:5 (2:0; 1:1; 2:2; 2:2)
SVP Torschützen: Peter "Piet" Haarstick 3; Roland Czeche 2
Gegen unseren (ur-)alten Rivalen ging das erste Viertel mit 2:0 verloren, man erinnert sich: SVP und Rückstand.

Und als der Rückstand auf mittlerweile 5:1 angewachsen war, war das Spiel eigentlich entschieden. Eigentlich.

Unsere Mannschaft hat gekämpft, so wie wir das von ihr eben kennen und tatsächlich, bei einer Restspielzeit von 2:48 Minuten war der Ausgleich zum 5:5 geschafft. Großartig und vollen Respekt für diese Leistung.

Leider hat diese Aufholjagd viel Kraft gekostet, unsere Angriffe hatten nicht mehr diese Durchschlagskraft und gefährliche Abschlüsse gab es leider nicht mehr. Aber der unbedingte Wille dieses Spiel doch noch zu drehen und zu gewinnen war klar erkennbar.

Durch zwei Konter, denen wir aufgrund der dünnen Personaldecke nichts mehr entgegenzusetzen hatten kam das Endergebnis von 7:5 zu Stande.

Wir gratulieren dem souveränen Meister Düsseldorfer SC und dem glücklichen aber verdienten Vize-Meister SV Cannstatt.

Für die Unterstützung bedanken wir uns bei Bärbel (der Lebenspartnerin von Hermie), Thomas Ahme, Günter Scheuermann und Jürgen Blan.